Tag 4 – 9: Cusco
In der Hauptstadt des Inkareiches

Cusco – der Nabel der Welt

An unserem vierten Tag in Peru flogen wir mit LATAM Airlines nach Cusco, in die damalige Hauptstadt des Inkareiches. Auf Quechua, der damaligen und teilweise auch heute gesprochenen indigenen Sprache, bedeutet Cusco auch „der Nabel der Welt“. Cusco offenbarte sich uns als eine Stadt voller Energie. Sie ist bunt, lebendig und voller Geschichte. Auf den Straßen herrscht reges Treiben und an jeder Ecke sieht man Peruaner in traditioneller Tracht, die ihre Kinder in bunten Tüchern auf dem Rücken tragen oder versuchen ihre Ware an die Touristen zu verkaufen. In den verwinkelten Gassen entdeckt man wunderschöne Plätze, Cafés und kleine Läden, in denen man sein Geld an Ponchos, Mützen und Andenken verlieren kann. Gleichzeitig ist man umgeben von alten Gebäuden, die teilweise noch auf den von den Inkas erbauten Mauern basieren. Wir haben uns in Cusco verliebt und waren froh ganze 6 Tage in der Stadt verbracht zu haben. Denn in und um Cusco herum kann man so viel unternehmen, dass es definitiv nie langweilig wird.

 

Unsere Zeit in Cusco

1. Wir nahmen an einer Free-Walking Tour teil
Ausgehend Von der Plaza de Armas starten täglich geführte und kostenlose Touren auf Englisch oder Spanisch. Neben zahlreichen Infos über die Geschichte und Kultur Cuscos gibt es auch super Tipps zu Restaurants und co. vom Guide. Die Tour führte uns durch die alten Gassen Cuscos zur Calle Hatun Rumiyoc, in der man den bekannten zwölfeckigen Stein entdeckt, der typisch ist für die Bauweise der Inkas. Von dort aus ging es nach einem Schokoladentasting quer durch das Künstlerviertel San Blas bis hin zur Iglesia de San Cristobal, von wo aus man einen tollen Blick auf die Plaza de Armas hat. Die Tour endete (natürlich) mit einem Pisco Sour.

 

2. Spaziergänge durch das Künstlerviertel San Blas
Das Künstlerviertel in Cusco haben wir bei unserer Free Walking Tour kennengelernt. Aber auch danach zog es uns immer wieder hier hin. In den kleinen, verwinkelten Gassen entdeckten wir immer wieder neue schöne Ecken, Bars und Cafés, die zum verweilen einladen. Der Anstieg die vielen Treppenstufen nach oben lohnt sich ;).

 

3. Besuch auf dem Mercado San Pedro
Der lokale Markt von Cusco eignet sich perfekt, um sich auch einmal unter die Einheimischen zu mischen. Von Ponchos über Obst, frisch gepressten Säfte und Gemüse bis zu allerlei Fleisch und Fisch fanden wir hier alles was das Herz begehrt. Außerdem kann man hier zu günstigem Preis super leckeres und einfaches Essen genießen (Für eine Tortilla mit Reis und Gemüse habe ich 6 soles gezahlt). Es lohnt sich auch die Markthalle zu verlassen und Richtung Calle Nueva zu laufen. Hier findet man unzählige Obst- und Gemüsestände auf der Straße. Das Obst ist super günstig und schmeckt dazu noch fantastisch.

 

4. Besichtigung der Ausgrabungsstätte Sacsayhuamán
Die alte Inka Ruine auf 3600m Höhe diente der Stadt als Repräsentationsort und Befestigungsanlage. Von der Plaza de Armas aus erreichten wir die Anlage in einem kleinen Spaziergang den Berg hinauf ganz einfach zu Fuß. Mal wieder staunten wir über die beeindruckende fugenlose Baukunst der Inkas und rätselten darüber, wie sie es damals geschafft haben die riesigen Steine an Ort und Stelle ineinanderzufügen. Nachdem wir die Anlage abgelaufen sind, gingen wir noch weiter auf den Nachbarhügel, wo man die weiße Cristo Blanco Statue findet und einen tollen Ausblick über ganz Cusco genießen kann.

Eintritt nach Sacsayhuamán

Für den Eintritt in die Inka Ruine benötigt man das Touristenticket (Boleto Turístico). Dieses erhält man eigentlich am Eingang aller Inka Ruinen, die im Ticket inkludiert sind. Wir kauften unseres gleich am Eingang von Sacsayhuamán. Es macht Sinn sich vorher Gedanken darüber zu machen, welche Sehenswürdigkeiten man gerne besichtigen möchte, da es unterschiedliche Varianten des Touristentickets gibt.

Wir entschieden uns für das Boleto Integral, da wir auch noch eine Tour in das Heilige Tal geplant hatten. Und weil wir unsere Studentenausweise dabei hatten, gab es auch noch einen Rabatt und wir zahlten nur 70 soles pro Person (Statt 130 soles, der Standardpreis für Erwachsene) 

 

 

 

– Boleto Integral (130 soles, 10 Tage): Enthalten sind Eintritte für alle Sehenswürdigkeiten des Touristentickets

– Circuito 1 (70 soles, 1 Tag): Enthalten ist der Eintritt nach Sacsayhuamán, Qenqo, Puca Pucara, Tambomachay

– Circuito 2 (70 soles, 2 Tage): Enthalten sind die Eintritte in einiger Museen Cuscos (Museo de Arte Contemporáneo, Histórico Regional, de Arte Popular, de Sitio de Qoricancha), sowie die Eintritte nach Pikillaqta, Tipón und das Monumento al Inca Pachacuteq. Auch eine Tanzshow, in der traditionelle Tänze der Region aufgeführt werden ist inkludiert.

– Circuito 3 (70 soles, 2 Tage): Enthalten sind die Eintritte für die Sehenswürdigkeiten im Heiligen Tal der Inkas (Pisac, Ollantaytambo, Chinchero, Moray

 

 

Sehenswürdigkeiten rund um Cusco

Auch um Cusco herum gibt es eine Menge zu entdecken. Darunter natürlich die Sehenswürdigkeit Perus: der Machu Picchu. Aber auch ein Ausflug ins Heilige Tal, zur Lagune Humantay oder zum Regenbogenberg Vinicunca steht bei vielen Touristen auf der Liste. Die Touren kann man, muss man aber nicht im Voraus buchen. In Cusco versuchten unzählige Tourenveranstalter uns auf der Straße Touren zu verkaufen und auch die meisten Hostels organisierten Ausflüge für Touristen. Oft konnten wir sogar noch eine Rabatt heraushandeln. Gerne hätten wir alles gesehen, aber aufgrund der begrenzten Zeit ließen wir den Regenbogenberg aus. Dieser war während unseres Besuch sowieso aufgrund von Streiks in den Dörfern geschlossen.

1. Eine Wanderung zur Laguna Humantay
Ca. 3,5 Stunden mit dem Auto von Cusco entfernt liegt die Lagune Humantay auf 4200 Metern. Wir buchten eine Tagestour über unser Hostel und wurden Nachts um 4 Uhr abgeholt. Ganz schön früh, man kann sich vielleicht denken wie müde wir waren. Auf dem Weg machten wir einen kurzen Stopp an einem wunderschönen Restaurant mit Ausblick über die Anden, um zu frühstücken und Energie zu tanken. Angekommen an unserem Ausgangspunkt auf 3900 Meter starteten wir dann unsere Wanderung. Alternativ kann man sich auch von Pferden nach oben bringen lassen (Kosten ca. 70 soles). Wir entschieden uns aber dafür zu laufen. 350 Höhenmeter lagen vor uns, was erstmal nach nicht viel klingt. Schnell merkten wir jedoch, dass die Höhe uns zu schaffen macht. Wir pusteten ganz schön auf dem Weg nach oben. Der „Weg“ (ich würde es eher als Trampelpfad bezeichnen) wurde immer steiler und je höher wir kamen, desto anstrengender wurde es. Keine Frage: es war unsere erste Wanderung in einer solchen Höhenlage und es war super anstrengend. Aber der Ausblick auf die Anden machten alles wett. Wir liefen in einer atemberaubenden Gebirgskulisse. Niemals im Traum haben wir uns so etwas vorstellen können. Nach 1 1/4 Stunden den Berg hinauf war dann endlich das Ziel in Sicht und die Laguna Humantay tauchte vor uns auf. Türkisblaues Wasser und der Gletscher im Hintergrund – Traumhaft. Während langsam immer mehr Touristen die Lagune erreichten, nutzen wir die Zeit zum Fotos machen. Wir hatten Glück, denn eine viertel Stunde nachdem wir angekommen waren, fing es das Regnen an und es wurde richtig kalt und unangenehm. Meinem Körper wurde dann schnell alles zu viel: die Nässe, die Kälte und die Höhe kamen aufeinander und schwupps ist mein Kreislauf zusammengeklappt. Der Weg nach unten war dann weniger schön und ich war froh als ich wieder im Auto saß. Trotz allem mein Fazit: Trotz einiger Schwierigkeiten hat sich die Wanderung sowas von gelohnt, denn so eine Kulisse habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen.

 

 

2. Ein Tagesausflug ins Heilige Tal der Inka
Das Valle Sagrado (Heiliges Tal der Inka) spielt aufgrund seiner Fruchtbarkeit schon seit Beginn des Inka-Reiches eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft. Mit seinen weiten Feldern, umgeben von riesigen Bergen und den zahlreichen Inka Ruinen lockt das Tal zahlreiche Tagestouristen an. Nördlich von Cusco gelegen, entlang des Flusses Urubamba erstreckt es sich von den Ortschaften Pisaq bis zum Machu Picchu. Die Strecke sieht auf der Karte nicht lang aus, jedoch braucht man durchaus mehr als eine Stunde, um das Heilige Tal einmal zu durchqueren. Da das Valle Sagrado ca. 800m tiefer gelegen ist als Cusco, eignet sich ein Ausflug gut zum Akklimatisieren. Insgesamt besuchten wir während unserer Tour die Inka Stätten Chinchero, Moray, Pisaq und Ollantaytambo. Sowie die Salzterassen der Maras. Das Programm nahm den ganzen Tag in Anspruch und dementsprechend viel Zeit verbrachten wir im Auto.

Stopp 1: eine Weberei: Abgeholt wurden wir um 5 Uhr früh und fuhren dann ca. einandhalb Stunden zu unserem ersten Stopp: eine Weberei. Hier wurde uns kurz vorgeführt, wie die für Peru typischen Ponchos hergestellt werden. Vom Waschen der Wolle, über das Erstellen des Garns bis zum Färben der Fäden mit natürlichen Materialien wurde uns alles Schritt für Schritt erklärt. Im Anschluss konnte man natürlich Ponchos, Mützen, Tischläufer etc. aus echter (so wurde es uns zumindest verkauft) Alpaka Wolle kaufen. Ob die vergleichsweise hohen Preise gerechtfertigt waren und die Stoffe wirklich aus Alpaka Wolle bestanden – ich weiß es nicht. Aber interessant zu sehen war es alle Mal.

Stopp 2: Chinchero. Die riesigen Terrassen, die sich über die Anlage erstrecken, wurden damals zum Anbau von Lebensmitteln, wie Kartoffeln oder Mais verwendet. Nach einer kurze Führung durch die Anlage und ein paar Fotos ging es dann recht zügig weiter.

Stopp 3: Moray. Für mich war das der interessanteste Stopp der Tour. Die Anlage diente den Inkas unter anderem für experimentelle Zwecke. Durch die abgestuften Terrassen und die runde Form entsteht auf jeder Terrasse ein eigenes Mikroklima. Den Inkas wurde es so möglich den Einfluss des Klimas auf das Pflanzenwachstum zu untersuchen. Gespickt ist die ganze Anlage zusätzlich mit einem raffinierten Bewässerungssystem. Wahnsinn – was für wissenschaftliche Kenntnisse die Inkas schon damals besaßen.

Stopp 4: Die Salzterrassen der Maras. Die Salineras de Maras sind ein Salzanbaugebiet im heiligen Tal. Auf ca. 4000 Salzfeldern wird heute noch nach traditioneller Art Salz hergestellt. Der Export und er Verkauf des hier angebauten Salzes an Touristen ist noch heute eine wichtige Einnahmequelle für die Salzabbauer.

Stopp 5: Mittagsbuffet in Urubamba. Begleitet wurde das Ganze von einer Band, die traditionelle Musik gespielt hat 😉 (Zu diesem Zeitpunkt der Reise ging uns die Flötenmusik noch nicht auf die Nerven) .

Stopp 6: Ollantaytambo. Um Ollantaytambo kommt man nicht herum, wenn man dem Machu Picchu einen Besuch abstatten möchte. Von der kleinen Stadt aus fährt der Inka Rail nach Aguas Calientes ab, von wo aus man mit dem Bus fahren oder zu Fuß zum Machu Picchu laufen kann. In Ollantaytambo selbst gibt es eine archäologische Stätte, die man besichtigen kann. Die Inka Stätte besteht aus mehreren Terrassen, Pfaden und Tempeln, aufgeteilt in einen religiösen und militärischen Sektor. Auf dem gegenüberliegenden Berg entdeckt man, mit etwas Imagination, das Gesicht des großen Inka Königs Pachacútec in Stein gemeißelt. Wie die Inkas das nur geschafft haben?

Stopp 7: Pisaq. Von Ollantaytambo aus ging es einmal quer durch das ganze Tal zur Inka Stätte Pisaq. Wir hatten das Gefühl, die Bauten und Terrassen wurden von einer Inka Ruine zur nächsten immer imposanter. In der alten Inka Festung erwarteten uns meterlange, imposante Terrassen, die sich über den gesamten Berg erstreckten. In den Felswänden des Berges befinden sich noch heute die alten Gräber der damaligen Bewohner.

 

 

3. Der Machu Picchu
Natürlich ließen wir uns auch den Machu Picchu nicht entgehen. Da wir die Ausgrabungsstätte allerdings nicht als Tagestouristen auf herkömmliche Weise besuchen wollten, entschieden wir uns dazu den Inka Trail zu machen. Im Nachhinein war dies, trotz des hohen Preises, die beste Entscheidung die wir hätten machen können. Von vielen anderen Touristen, die wir getroffen haben, haben wir gehört, dass die Tagestouren von Cusco aus nicht lohnenswert sind, da Dreiviertel des Tages in Bus und Zug verbracht werden. Alternativ haben wir von einigen mitbekommen, dass sie den Besuch des Machu Picchu mit einer Übernachtung in Ollantaytambo verbunden haben.

Im Überblick 

Unsere Unterkunft in Cusco

Cozy Room Cusco 
Kleines Hotel mit toller Dachterrasse. Die Zimmer sind klein, reichen aber von der Größe vollkommen aus. Jeden Tag gibt es ein kleines Frühstück mit frisch gepressten Säften und ein Lunchpaket, sollte man es nicht zum Frühstück schaffen.
Preis: ca. 30 € die Nacht

Restaurants und Cafés in Cusco

Pachapapa
Typisch peruanische Küche. Wir haben hier sehr gut in schönem Ambiente in einem süßen Innenhof gegessen. Das Fleisch kam frisch aus dem Holzofen. Preislich etwas teurer.

L’atelier Cafe Concept
Dieses kleine Cafe entdeckt man auf vielen Instagram Posts. Man sitzt direkt am Balkon mit Blick über die Gassen von San Blas. Auch vegane Kuchen stehen zur Auswahl.

Mercado San Pedro
Für günstige, einheimische Speisen.

Touren in Cusco

Tour zur Lagune Humantay
Gebucht haben wir die Tour über unser Hotel. Wir wanderten innerhalb von 2 Stunden zur Lagune Humantay auf 4200 Metern. Die Tour nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Mittagessen und Frühstück waren inklusive.
Anbieter: Cozy Room Cusco
Preis: 90 Soles p.p.
Plus:   10 Soles p.p. für den Eintritt in die Lagune

To威而鋼
ur ins Heilige Tal

Innerhalb eines Tages besuchten wir verschiedene Inka Stätten des Heiligen Tales. Darunter Chinchero, Moray, Pisaq und Ollantaytambo. Die Tour nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Das Mittagessen war inklusive.
Preis: 100 Soles p.p.
Plus:   10 Soles p.p. für den Eintritt in die Salineras de las Maras
70 Soles p.p. für das Touristenticket.